Grünes Licht für genmanipulierte australische Landwirtschaft? Geht es nach dem Willen der Landesregierung des australischen Bundesstaats Victoria, werden die Bauern bald genmanipuliertes Saatgut ausbringen dürfen. Bauernverbände und Bundesregierung sollen soviel Druck ausüben, daß sich die von der Labor Party gestellte Regierung nicht länger weigern will, das bestehende Verbot aufrechtzuerhalten. Andere Landesregierungen sitzen in der Startlöchern und werden in ihren Staaten ebenfalls die Aussaat erlauben, sobald Victoria den Vorreiter spielt. Die Versprechen der Befürworter genmanipulierten Saatguts hören sich an wie überall auf der Welt an: Ausweitung der Produktion, Schutz vor Insekten, Unkraut und versalzten Böden. Und, ganz wichtig im wasserarmen Australien: Weniger Bewässerung soll für die neuen Feldfrüchte nötig sein. Der Landwirtschaftsminister Victorias sagte gegenüber der in Melbourne erscheinenden Zeitung The Sunday Age, das Moratorium werde am 29. Februar 2008 auslaufen und signalisierte damit erstmals einen Gesinnungswandel innerhalb der Landesregierung. Schweres Geschütz fuhr Bundeshandelsminister Warren Tuss auf, der das bestehende Gensaatverbot „idiotisch“ nannte. Es bestehe „absolut keine Gefahr, daß irgendwelche Exportmärkte für australische Produkte in Gefahr geraten, wenn wir GM Saaten zulassen.“ Er könne keinen Handelsvorteil darin sehen, wenn Australien sich als gentechnikfreie Zone darstelle. Einen noch schärferen Ton schlug auf einer Pressekonferenz Australiens Chefarchitekt für Genmanipulationen an. Jim Peacock warf den Kritikern vor,sie bildeten „verantwortungslose Minderheiten“. Nach Peacocks Ansicht verbreiteten die Gegner des genmanipulierten Anbaus Falschinformationen und sie seien nichts weiter als „selbstsüchtige Ökobauern und Umweltaktivisten“. Gleichzeitig gab er sich optimistisch, daß der Widerstand langsam schwinden werde. Daß es danach nicht aussieht, dokumentierte wiederum die Zeitung The Sunday Age, die nach ihrer Berichterstattung über die Pläne der Landesregierung von einer wahren Flut von Leserzuschriften überschüttet wurde. „Few topics have provoked such a huge and passionate response“, gestand die Zeitung. Von den 16 veröffentlichten Leserbriefe in einer Ausgabe ergriff keiner die Partei für Peacock. Bald auch genmanipulierte Rebstöcke? Der Bundeshandelsminister Warren Tuss wandelt auf dünnem Eis, wenn er keine Gefahr für australische Absatzmärkte erkennen kann. In der Zeitschrift „Australian Geographic“ (Nr. 86 vom April 2007) wird bereits auf genmanipulierte Weinreben gesetzt, die den veränderten Bedingungen durch den Klimawandel Paroli bieten sollen: „North American research has discovered ‘ice-nucleating bacteria’, a suite of leaf-dwelling bacteria that accelerate ice production.“. Auf dem heißen 5. Kontinent wird nämlich nicht nur die Temperatur steigen, sondern es werden paradoxerweise auch Nachtfröste zunehmen, weil die Luftfeuchtigkeit abnimmt und klarer, wolkenloser Himmel zu einer tieferen Abkühlung in der Nacht führen wird. Der Weinanbau in Victoria erlitt bei Nachtfrösten 2006 erhebliche Einbußen. Es scheint sich noch nicht bis nach Australien herumgesprochen zu haben, daß in der EU der Fund von Genreis in Lieferungen aus den USA im Oktober 2006 zu einem Debakel für das Genmanipulationsdorado wurde. Ein ähnliches Fiasko mit australischem Wein, der an genmanipulierten Rebstöcken reifte, würde für Downunder ein härterer Schlag sein, als es die Zurückweisung von Langkornreis für die US-Landwirtschaft darstellte. Noch hat Victorias Regierungschef, Steve Bracks, kein grünes Licht für die genmanipulierte Landwirtschaft gegeben. Ein Schreiben an ihn, das ihm Konsequenzen aufzeigt, die seiner Landwirtschaft (und dem Tourismus) bei einer Entscheidung zugunsten des genmanipulierten Saatguts drohen, könnte nicht schaden: Premier Steve Bracks, 1 Treasury Place, GPO Box 4912VV, Melbourne, Victoria 3002, Australien, E-Mail: premier@dpc.vic.gov.au 21. Mai 2007 Der Mann mit der Glühbirne Als Australiens Umweltminister Malcolm Turnbull im Februar 2007 verkündete, auf dem 5. Kontinent würden bis 2010 herkömmlicher Glühbirnen verboten, griffen das die deutschen Medien gierig auf (http://de.news.yahoo.com/20022007/12/australien-herkoemmliche-gluehbirnen-verbieten-zweite-zusammenfassung.html). Daß deutsche Politiker diese Idee ungeprüft befürworteten und ähnliche Verbote auch für Deutschland empfahlen, läßt auf eine tiefe Unkenntnis der australischen Verhältnisse schließen. Der australische Bundesumweltminister Malcolm Turnbull trat sein Amt zu Beginn des Jahres an und die ihn tragende Parlamentsmehrheit aus Liberaler und Nationaler Partei muß sich spätestens im Dezember 2007 den Wählern stellen. Obwohl Turnbull erst seit 2004 im Parlament sitzt, ist er in der australischen Politik kein Unbekannter. Er war Führer des Australian Republican Movement (ARM) als die Australierinnen und Australier 1999 in einem Referendum Nein zu einer Republik sagten. Damals warf der unterlegene Republikaner dem Premierminister John Howard vor: „You broke the heart of the nation!” (Sie haben der Nation das Herz gebrochen!). Warum dieser Vorwurf? Das Referendum ging noch auf die Initiative der Vorgängerregierung zurück, die bis 1996 von der Australian Labor Party (ALP) gestellt wurde. Der erklärte Monarchist Howard ließ den Labor-Plänen ihren Lauf, eine landesweit gewählte Delegiertenversammlung schlug ein Republikmodell à la BRD vor. Howard ließ auch dies gewähren, die unterlegenen Republikaner, die eine mehr an den USA ausgerichtete Staatsform wollten, schlugen sich teilweise auf die Seite Howards. Diese Minderheit und die große Zahl der Monarchisten genügten, um mit über 54% das Referendum für die Krone zum Erfolg zu führen. Mit seinem persönlichen Angriff auf Howard warf Turnbull diesem direkt vor, nichts getan zu haben, um die streitenden Republikaner zusammenzuführen. Das ist jedoch kaum ein Vorwurf, der den Monarchisten hart getroffen haben dürfte. Turnbull schlug sich schnell wieder auf die Seite Howards, um in dessen Partei Karriere zu machen. Schon zwei Jahre nach seinem Parlamentseintritt übergab ihm Howard das wichtige Bundesumweltministerium. Wichtig deshalb, weil im dürregeplagten Australien auch die Wasservorräte in dieses Ressort fallen. Turnbull ist jedoch nicht der Mann, der sich mit diesem Ministerium lange aufhalten will. Er zielt auf die Nachfolge von John Howard. Der Premierminister ist bereits 67 und wird zwar noch den Wahlkampf 2007 als Spitzenkandidat der Liberal Party bestreiten, aber nach allgemeiner Auffassung in der Mitte der Legislaturperiode einem Nachfolger Platz machen – sollte er die Wahlen gewinnen, woran die laufenden Meinungsumfragen Zweifel aufkommen lassen. Seit 1996 ist der erklärte Nachfolger Finanzminister Peter Costello, der Republikaner und ewige Kronprinz sieht seine Chancen aber schwinden. Die Monarchisten in der Liberal Party haben in Gesundheitsminister Tony Abott den idealen Gegenkandidaten. Mit dem frisch dazugetretenen Malcolm Turnbull werden die Karten aber neu gemischt. Die Republikaner in den konservativen Regierungsparteien könnten den mit John Howard gealterten Peter Costello zugunsten des 54-jährigen Malcolm Turnbull fallenlassen. Da könnte es nicht schaden, dachte sich Turnbull vielleicht, mit einem läppischen, aber aufsehenerregenden und alle Einwohner betreffenden Vorschlag die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen. Dabei ging und geht es ihm gar nicht um die Umwelt, denn die Energiesparbirnen, die an die Stelle der alteingeführten treten sollen, müssen anders als herkömmliche Birnen nach Gebrauch als Sondermüll entsorgt werden. Sie enthalten gesundheitsbedrohende Bestandteile, doch in ganz Australien existieren keine Sondermüllbehandlungsanlagen, die gefährliche Abfälle behandeln könnten. Deshalb verschiffte Australien auch im Februar 2007 mehrere Tonnen Sondermüll zur Verbrennung nach Deutschland. Die einzige Behandlung, die gefährliche Abfälle in Australien erfahren können, ist die Deponierung. Langfristige Auswirkungen auf die Umwelt sind vorprogrammiert. Das alles muß Turnbull nicht scheren, denn Deponien fallen in die Hoheit der Länder und als Bundesumweltminister braucht er sich nicht um sie und ihre Hinterlassenschaft kümmern. Typisch Politiker, könnte man einwerfen. Und damit läge man nicht falsch, denn Turnbull hat in seinem ganzen Leben noch nie auf andere Rücksicht genommen. Er gewann 2004 sein Mandat, indem er den amtierenden Abgeordneten Peter King absetzen ließ. Turnbull gilt als reichster Mann im House of Representatives in Canberra, der aber nichts dabei findet, als Republikaner gegen die „Privilegien der Royals“ zu polemisieren. Die Befürchtung, daß Turnbull weitere öffentlichkeitswirksame Aktionen in Gang setzen könnte, um sowohl den innerparteilichen Gegnern wie der Labor-Opposition das Wasser abzugraben, ist recht naheliegend. 20. Mai 2007 Australisches Outback lockt mit Luxus Prince Harry trägt die Schuld daran, daß das australische Outback eine ungeahnte Hochsaison erlebt. Der Sohn des britischen (und australischen) Thronfolgers Prince Charles lebte vor vier Jahren ein paar Monate als Jackeroo, wie die Viehhirten Downunder heißen. Die Weltpresse nahm davon Notiz und von der kostenlosen Werbung profitieren die Bauernhöfe abseits der bekannten Touristenattraktionen in Sydney oder Melbourne. Der Reiseveranstalter Outback Encounters registriert für jedes seither vergangene Jahr eine Verdopplung der Besucherzahlen. Outback Encounters spezialisierte sich auf die zahlungskräftigen Touristen und hält für Rucksackreisende keine Angebote parat. Allerdings greifen zunehmend auch australische Besucher zu. Für die australische Landwirtschaft, die durch die zehnjährige Dürreperiode nach jedem Strohhalm greift, sind die einfliegenden Besucher ein Rettungsanker. Zunehmend richten sich die Bauernhöfe auf die neue Klientel ein und luxussanieren die alten Farmhäuser. Klimaanlage, Internetanschluß, Flachbildschirme und excellente Küche haben längst die rustikale Abenteuerromantik der vorletzten Jahrhundertwende abgelöst. http://www.outbackencounter.com 18. Mai 2007 | Behinderte arbeiten
für kommunale Betriebe „Natürlich ist meine soziale Ader gefragt. Aber es rechnet sich auch“, Thomas Keßelheim ist Kunde des Blindenwerks in Koblenz und hat gute Gründe dafür. Seit Jahresanfang kommen die Tellerbesen für die Straßenreinigungsfahrzeuge der Stadt aus der ortsansässigen Werkstatt für Sehbehinderte. Der stellvertretende Werkleiter des Koblenzer Entsorgungsbetriebs betont: „Wir sind zufrieden mit der Qualität der Besen, sonst würden wir sie nicht einsetzen. Die Besen werden für unsere individuellen Bedürfnisse produziert. Die Blindenwerkstatt Koblenz geht sofort auf unsere Wünsche ein – selbst wenn wir sie nur erst einmal gedanklich durchspielen.“ Im Betriebsleiter des Blindenwerks, Jürgen Fröhlich, fand Keßelheim den Ansprechpartner, der nicht nur die Bedürfnisse des Kunden abschätzen kann, sondern der auch die Einsatzmöglichkeiten seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimal zur Geltung bringen will. „Haben wir noch nie gemacht!“ gibt es für Fröhlich nicht. „Warum machen wir’s eigentlich nicht?“, lautet eher sein Wahlspruch. Mit Tüftelei und einer Portion Sportsgeist sucht er für das Blindenwerk neue Absatzmärkte. Und hat damit nicht nur in der Heimatgemeinde Erfolg. Die Referenzliste von Kunden für Teller- und Walzenbesen umfasst Autobahnmeistereien von Düren über Köln bis Bad Kreuznach und Stadtreinigungsbetriebe von Wetzlar, Gießen bis Neuwied, auch Industrieunternehmen zählen zu den Abnehmern das Qualitätsbesen. Mehr auf Anfrage Der Bericht aus Koblenz umfaßte 15.000 Zeichen und erschien in den VKS-NEWS Nr. 88, Juni 2004 Gewässer und Wasserfachleute kennen keine Grenzen Am 15. und 16. Juni 2004 fanden in Trier die 3. Regenwassertage der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (ATV-DVWK) statt. Die zahlreichen Facetten des „Rohstoffs“ Regenwasser zeigten die Referenten auf. Und die Landesgartenschau Trier bot Anschauungsmaterial, wie die Theorie in die Praxis umgesetzt werden kann. Der Vorsitzende des ATV-DVWK-Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Dipl.-Ing. Sven Lüthje, betonte in seiner Begrüßung die Aktualität der Regenwassertage. Erst wenige Tage zuvor hatte der Umweltrat seine Sorge über die zunehmende Flächenversiegelung öffentlich geäußert: Boden in der Größe von 150 Fußballfeldern würde in Deutschland täglich bebaut. Die Ministerin für Umwelt und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz, Margit Conrad, bestätigte angesichts dieser Bodenversiegelung die Dringlichkeit der Niederschlagswassernutzung. Aufgrund der ländlichen Struktur von Rheinland-Pfalz werde ihr hier große Bedeutung zugemessen. Sie sei eingebunden in das große Thema der Nachhaltigkeit, also in die Erhaltung der natürlichen Wasserressourcen für künftige Generationen: „Kurzfristige Projekte sind out!“. Auch der Hochwasserschutz habe mit der Regenwassernutzung zu tun. Rheinland-Pfalz ist nach Angaben der Umweltministerin für die Europäische Wasserrahmenrichtlinie gerüstet. Gerade beim Kläranlagenbau im ländlichen Raum habe Rheinland-Pfalz außerordentliche Leistungen erbracht: „Rund 800 kommunale Kläranlagen bringen Rheinland-Pfalz bundesweit an die Spitze“, betonte die Minsterin. „Und dies bei sozialverträglichen Gebühren“, wie sie versicherte. Dennoch gelte es, technische Standards zu hinterfragen und zu überlegen, ob nicht auch andere Maßnahmen zum gleichen Ziel führen könnten. Flexible, kleine Anlagen könnten dazu besser geeignet sein als Großanlagen. Sie mahnte, dies insbesondere im Hinblick auf die demographische Entwicklung zu sehen, die gerade im ländlichen Raum zu Veränderungen führen könnte. Mehr auf Anfrage Der Bericht aus Trier umfaßte 29.000 Zeichen und erschien in einer 11.000 Zeichen umfassenden Kurzfassung in der KA, Oktober 2004 Australische Monarchisten formieren sich Am gleichen Tag, an dem der australische Premierminister John Howard beim Generalgouverneur, dem Vertreter der australischen Königin in Canberra, die Auflösung des Repräsentantenhauses und Neuwahlen beantragte, ging in Melbourne, Victoria, die zweitägige Konferenz der Australian Monarchist Alliance zu Ende. Die Organisatoren hätten kein symbolträchtigeres Datum wählen können, denn bei den anstehenden Parlamentswahlen wird es auch um die Frage der Monarchie in Australien gehen. Zwar haben die WählerInnen am 9. Oktober nicht über Wohl und Wehe der australischen Königin zu entscheiden, aber der Oppositionsführer, Mark Latham, kündigte an, er werde in mehreren Stufen Australien zur Republik führen. Auch der stellvertretende Ministerpräsident, Peter Costello, hatte vor Wochenfrist seine Sympathie für eine Republik öffentlich bekräftigt. Den Monarchisten stehen schwere Zeiten bevor, wenn sowohl der Möchte-gern-Ministerpräsident der Labor Party, wie der erklärte Kronprinz der Liberal Party, Finanzminister Peter Costello, der bestehenden Verfassung die Krone aberkennen wollen. Am 28. und 29 August ging es deshalb auf der Australian Monarchist Alliance Conference vor allem um die Frage, wie die Versuche abgewehrt werden könnten, die seit über hundert Jahren bewährte australische Monarchie zu stürzen. Teilnehmer aus dem ganzen Bundesstaat Victoria, aber selbst aus Sydney, zeigten sich optimistisch, daß die neue Attacke auf die australische Monarchie ebenso scheitern werde wie die vor fünf Jahren. Und dieses Mal werde Victoria - anders als 1999 - nicht als Staat mit der geringsten Mehrheit für die Monarchie durch’s ZiDer Bericht aus Melbourne umfaßte 7.000 Zeichen und erschien in Erbe und Auftrag, Nr. 6, November/Dezember 2004el gehen. Mehr auf Anfrage Der Bericht aus Melbourne umfaßte 7.000 Zeichen und erschien in Erbe und Auftrag, Nr. 6, November/Dezember 2004 Streit um Erdölfelder in der Timorsee Seit dem Unabhängigkeitsreferendum Ost-Timors 1999 nahm die australische Regierung rund 1 Milliarde Dollar (ca. 750 Mio. €) an Steuern aus der Ölförderung im Laminaria Corallina Gebiet ein, das eigentlich im Hoheitsgebiet Ost-Timors liegt. Formal ist Australien im Recht, doch die bestehenden Verträge schlossen die australische und die indonesische Regierung 1972, als Ost-Timor noch eine von Portugal nur nachlässig verwaltete Kolonie und Indonesien eine Militärdiktatur war. Der Abzug der Portugiesen 1975 führte zum Einmarsch indonesischer Truppen, die keinen unabhängigen Staat dulden wollten. Der australische Premierminister Gough Whitlam (Australian Labor Party - ALP) billigte die Besetzung des Ostteils der Insel, denn die Befreiungsfront Fretilin galt als kommunistisch und Australien war an einem kommunistischen Staat, so die damalige Befürchtung, vor seiner Haustür nicht interessiert. Mit dem Zusammenbruch des Suharto-Regimes in Indonesien konnte der Wille zur Unabhängigkeit in Ost-Timor nicht länger unterdrückt werden. Die Unabhängigkeitserklärung im August 1999 führte zu einem von der UN überwachten Referendum. 78,5 % sprachen sich dabei für die Unabhängigkeit von Indonesien aus (West-Timor blieb bei Indonesien). Ost-Timor gilt seither als Asiens ärmster Staat. 80 Prozent der Bevölkerung leben von Subsistenzwirtschaft, der Staatshaushalt beträgt 120 Millionen US-Dollar im Jahr. Einnahme aus der Öl- und Gasförderung könnten das Los der 925.000 Einwohner entscheidend verbessern. Wenn, ja wenn nicht die Gewinne aus dem Geschäft in australische Taschen fließen würden. Viele Staaten mit Meereszugang legen eine 200-Seemeilenzone als ausschließlich nationale Nutzungszone fest. Im Fall von Ost-Timor und Australien überlappen sich die 200-Seemeilenansprüche, weshalb die Grenzziehung den internationalen Regeln entsprechend in der Mitte der beiden Hoheitsgebiete verlaufen müßte. Die Regierung Ost-Timors verlangte bereits mehrmals ernsthafte Neuverhandlungen über den Grenzverlauf und eine Beteiligung an den Gewinnen des Öl- und Gasgeschäfts. Die Öl- und Gasvorkommen unter der Timor See zwischen Ost-Timor und Australien werden auf mehr als 30 Milliarden US $ (4840 Millionen Barrel) geschätzt. Doch die australische Regierung in Canberra zog sich auf die Formel zurück: "Australien ist bereit, über eine dauerhafte Seegrenze mit Ost-Timor zu verhandeln. Diese Verhandlungen betreffen entscheidende Fragen der australischen Souveränität." .... Mehr auf Anfrage Telematiksystem für den Winterdiensteinsatz "Mit diesem System sind wir auf der sicheren Seite." Achim Wieler (42) weiß, welche Beweislast im Winterdienst auf ihn fallen kann, sollte es auf schneeglatten Straßen seiner Stadt zu Unfällen kommen. Würde ihm nachgewiesen, daß in seinem Betrieb nachlässig mit der gesetzlich verlangten Streupflicht umgegangen wurde, hätte er vor Gericht schlechte Karten und die Stadt Waiblingen wäre schadensersatzpflichtig. "Mit diesem System" meint er die DNAS Telematik, die in die Straßenreinigungsfahrzeuge der Großen Kreisstadt Waiblingen eingebaut wurde. Die Technik der Firma info-tech solutions aus Feldberg im Schwarzwald erschien den Verantwortlichen der Kreisstadt östlich von Stuttgart für ihre Aufgaben am besten geeignet, denn sie paßt in Fahrzeuge jeden Herstellertyps. "Damit können wir das für uns optimale Gerät kaufen und haben doch überall die gleiche Software für die Telematik-Erfassung eingebaut," umschreibt der Betriebsleiter als das große Plus, das bei der Beschaffung dieses Systems den Ausschlag. "Vielleicht käme es auf den ersten Blick billiger, bei Neuanschaffungen im Fahrzeugpark die eingebaute Firmensoftware gleich mitzukaufen, aber dann wären wir auch an diesen einen Lieferanten gebunden." So haben die Waiblinger auf dem hart umkämpften Anbietermarkt von Winterdienstgeräten und -fahrzeugen die freie Auswahl. Die Umstellung auf die Telematik begann in Waiblingen vor acht Jahren mit einem Fahrzeug. Die Skepsis des damaligen Streufahrzeugfahrers nahm Wieler von Anfang an sehr ernst. Mit ihm wurden intensive Gespräche geführt, denn es ging nicht darum, ihm seine Kaffeepause zu vermiesen, die vom System natürlich akribisch erfaßt werden würde. Auch die Personalvertretung des Betriebs wurde in die Diskussion von vornherein eingebunden. Nicht die schärfere Kontrolle der Arbeit von Mitarbeitern steht bei der Telematik im Mittelpunkt, sondern die rechtliche Absicherung der erbrachten Dienstleistungen. Das sahen nach der ersten Winterdienstperiode auch die Kollegen so und plötzlich wollten alle ihre Fahrzeuge mit dem Telematiksystem ausgerüstet sehen, denn die Vorteile waren offensichtlich. Doch da war der Schwabe vorsichtig: Finanzielle Risiken sollten vermieden werden. Deshalb statteten die Waiblinger ihre Winterdienstfahrzeuge erst nach und nach mit der DNAS Telematik aus. Heute sind zwei LKW, ein großer und zwei kleine Unimog, ein Multicar-Klein-LKW und zwei Gehwegreiniger zur allgemeinen Zufriedenheit der Benutzer mit Bordcomputern ausgerüstet. .... Mehr auf Anfrage |
Germany: A Crisis of Confidence
To understand Germany’s present political situation we have to look back over the years: When the Social Democrats along with the Greens won the federal elections in 1998 it was not so much because the opposition was so convincingly better than the government of Helmut Kohl, but people were fed up with 16 years of the Kohl regime. In his final years the longtime chancellor had become more like a Buddha, not only in size and appearance, but also in his way of governing. There’s a famous German term for this, Kohl coined it himself. It’s called “aussitzen”. I guess even those of you who learned German at school might not know this verb. I wonder if it is translatable. Literally it means “to sit something out”. It was Kohl’s famous way of dealing with problems: Sit still as long as the problem is virulent and wait until it has disappeared. I must admit that in many cases he was successful. Many scandals came and went – Kohl wasn’t bothered. “Let the dogs bark while the camel caravan moves on”, Kohl used to say to his media critics. He stuck to his mates whatever they did - knowing very well that this would make them more dependent on him. Kohl wanted absolute loyalty. Those who gave it to him took part in his power play. Those who failed – and they need fail only once – where out. Mehr auf Anfrage Der Vortrag, gehalten am 29. Juli 2004 in Melbourne, umfaßt 30.000 Zeichen und erschien on-line The EU After the Referenda in France and the Netherlands - How Could the Deadlock be Solved? Let's put this straight at the beginning: The rejection of the EU Constitution by a majority of the French and the Dutch people does not mean that a majority in both countries is opposed to the European Union. The project of a united Europe still has a vast popular support there and in most other member states. The vote was a sign of dissatisfaction with the way the EU is governed at the moment. And of course many voters were also dissatisfied with their national politicians and saw the referenda as a good opportunity to show them their dissatisfaction. We will have a closer look at this dissatisfaction later. But let me first point out that the EU has brought a lot of changes to all member states - in most aspects that means positive changes. We have not only a "Common Market" as many in the UK still call the EU, but we have common laws, which guarantee human rights, consumer rights and more and more we have common norms for industrial production, for agriculture and for fishermen. On the other hand many people are annoyed, when they feel that the EU is interfering too much into their usual habits or their traditional laws. One topic to illustrate this is truck transport, which is illegal on Sundays on some European freeways, including German and Austrian. A new directive is planned that would allow trucks on Sundays would clog many German freeways, since Germany is a transit country and their freeways have been until recently, toll free. Because of they were toll free they were popular for truckers that transported let's say Danish milk to Italy for the local cheese and yogurt production there and back to the Netherlands to add fruit and on for packaging to Germany. It has been a profitable business on the expense of the environment. On the other hand the environment directives brought tremendous progress, especially for countries with less emphasis on green issues. The new water directive will bring cross border cooperation to preserve rivers. Take the river Rhine, in this case it means that nine countries have to co-operate on what happens to the river Rhine: Italy, which is not commonly known to have rivers that contribute to the Rhine, Austria, Switzerland (which is not in the EU, but agreed to cooperate), Liechtenstein, Germany, France, Luxembourg, Belgium and the Netherlands will undertake joint efforts to reduce the water pollution. The Danube will have an even bigger panel of countries. Similar efforts are on the way to reduce air pollution, or green house gas emissions. And in the field of recycling waste material, the EU cannot be praised enough. .... Talk given to the Historical and Current Affairs Analysis Melbourne, 31st July 2005 The entire talk is available by e-mailing me. ![]() HM King Constantine of the Hellenes and his son Prince Nikolaos discuss the the King's charity work. ![]() In Germany, water collection from domestic roofs is common ![]() Attendees at a water treatment conference at Osnabrück in June 2005 |