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harald schmautz - journalist

harald schmautz
© Photo - Harald Schmautz 2004
Jahreswechsel 2008/2009


Die australische Regierung spielte im Dezember Weihnachtsmann und gab Rentnern einen 1000 $ Scheck mit der Bitte, das Geld doch möglichst rasch in Konsum umzusetzen. Die hiesigen Fordwerke bekamen 360 Millionen $ als Weihnachtsgeschenk und sie sollen bis 2012 umweltfreundlichere Autos konstruieren. Beides an und für sich löbliche Hilfsmaßnahmen. Die an die Autoindustrie verschenkten Millionen hätten den Autokäufern in Form von Boni gegeben werden sollen, wie dies die Franzosen machen. Ihr Bonus-/Malussytem finde ich sehr sinnvoll. Aber damit hätte sich der Premierminister nicht vor der versammelten Belegschaft als Retter ihrer Arbeitsplätze präsentieren können. Onkel Kevin öffnete den Rucksack und zog den Rettungsscheck heraus, alle Arbeiter jubilierten.
Die 1000 $ Prämie, die konsumiert werden soll, wird nur China als Subvention zugute kommen. Beim Weihnachtsgeschenkekauf gab es fast nichts zu erwerben, das „Made in Australia" gewesen wäre. Alles „Made in China". Selbst hochwertige Markenwaren (von Boss bis Armani) sind „Made in China". Ich habe vor zwei Jahren einen Anzug kaufen wollen und verzweifelte beinahe, bis ich einen Anzug fand, der in Fidschi hergestellt wurde. Die armen Touristen, die sich Andenken aus Australien mitnehmen wollen: Sie finden den ganzen Klimbim mit Känguruhs und Koalas aus chinesischer Produktion. Selbst Lebensmittel stammen aus dem Norden, von Spinat bis zu Spargel, alles „Made in China".
Dabei rangieren die Preise bei Lebensmitteln in Australien höher als in Europa. Die Gewinnmargen liegen gewaltig hoch. Aldi dringt seit fünf Jahren auf den australischen Markt vor, mit Preisen, die die anderer Supermarktketten bis zu 40% unterbieten. Aldi hat neben deutschen Produkten vieles, das in Australien hergestellt wurde. Und die Ironie: Aldi gilt in Australien als Vorreiter für Umweltschutz im Supermarktbereich. Ausgerechnet!
Australien bietet findigen Kleinunternehmern Nischen, aber große Produzenten denken, der Markt von 21 Millionen Australiern sei zu klein. In Indonesien leben mehr als 300 Millionen, die für viel weniger arbeiten. Also schlagen sie dort ihre Zelte auf, produzieren für den indonesisch-asiatischen Markt und verschiffen ein bißchen vom Produzierten auch nach Australien. Es ist doch ein Witz, daß in Australien jahrhundertealte Bäume gefällt werden, Holzschnitzel daraus macht, diese nach Japan und China exportiert und dann Papier importiert, Vom Toilettenpapier bis zum Kopierpapier, alles made outside Australia. Recyclingpapier zu kaufen ist schwierig und bislang habe ich nur eine Marke Toilettenpapier gefunden, die zu 100% aus Altmaterial hergestellt ist. Streichhölzer kommen aus Schweden oder aus Indonesien. Es gibt keine australischen Streichhölzer (mehr).
Das ist nicht nachhaltig und was passiert, sollten einmal die Schaffahrtsrouten unterbrochen oder der Transport zu teuer werden? Dann aber gute Nacht, Australien.
Mit der Verminderung ihres Kohlendioxidausstoßes gehen sie lax um. Zwar versprach die im November 2007 gewählte Labor-Regierung eine 60%-Kürzung der CO2-Emissionen - aber bis 2050. Wie wir alle wissen, ist es bis dahin noch seeeeeeeeeehr viel Zeit, man hat ja mehr als 40 Jahre, da könnte Hektik nur schaden, gell?
Vor zwei Wochen (also 13 Monate nach Amtsantritt), nahm die Labor-Bundesregierung ihren ersten Anlauf: 5%-Minderung - bis 2020 - auf der Basis der CO2-Emissionen von 2000. Die EU will bis zum gleichen Zeitpunkt um 20% senken - Ausgangsjahr 1990. Sehr ambitioniert ist es also nicht, was sich da die australischen Politiker vorgenommen haben. Und etliche Haken machen die Sache noch unglaubwürdiger. Die größten Verschmutzer, nämlich die Braunkohlekraftwerke, bekommen Ausnahmeregelungen zugestanden und natürlich Subventionen, die 90% der Kosten für Emissionsrechte zurückgeben. Den Autofahrern geht's noch besser. Zeitungen haben errechnet, daß sie bei der Sache zu 110% subventioniert, also für ihre Dreckschleudern noch belohnt werden. Und um die 5%-Regel ganz ad absurdum zu führen, werden private Anstrengungen, z. B. eine Solaranlage auf dem Privatwohnhaus, nicht nur nicht bezuschußt, sondern die dadurch gewonnenen Einsparungen bei den CO2-Emissionen werden den Braunkohlekraftwerken als Verschmutzungsrechte geschenkt.
Das alles ist keine Satire, das ist Politik. Gemessen daran hat die abgewählte konservative Regierung ja fast schon revolutionär viel gemacht, denn seinerzeit gab es wenigstens kleine Zuschüsse für Photovoltaikanlagen und Regenauffangbehälter im Garten. Von so etwas wie einem Energieeinspeisungsgesetz haben die meisten Aussies nie etwas gehört. Hier gibt es nur etwas Geld für überschüssigen Strom, d.h. der Eigenverbrauch wird nicht honoriert.
Obwohl der neue Premierminister Rudd das Kyoto-Protokoll am Tag der Amtsübernahme unterzeichnete, fiel er hinter das bis 2007 Erreichte zurück, und das alles für "the working families", wie seine Lieblingsphrase lautet. Was ist schon eine Unterschrift unter einen internationalen Vertrag gegen die Wahlkampfspenden der Braunkohlekönige und ihrer Gewerkschaften? Die Unterschrift kostete nichts, denn sie mündet in keinen politischen Handlungsstrang, während die Parteispenden viel bewirken. Wie man sehen kann.
Natürlich könnte die ökologische Wende viele Arbeitsplätze schaffen, gerade im ländlichen Raum, der in Australien verödet. In Victoria (mit 235.000 Quadratkilometern fast so groß wie die alte BRD - 247.000 Quadratkilometer) leben 80% der 5 Millionen Einwohner in Melbourne, Tendenz steigend. In den ländlichen Gebieten zeigt sich vielen keine Perspektive, sie ziehen weg und der Unterhalt der vorhandenen Infrastruktur wird immer teurer und verteilt sich auf weniger Köpfe. Was allein die dezentrale Energieerzeugung an Gewinn für die Gesellschaft wie für die einzelnen bedeuten könnte, brauche ich nicht zu sagen. Aber es gibt keine Politiker und keine (politische oder ökologische) Bewegung, die solche Gedanken aufnehmen würde.
Viel Holz


Alle reden von der Klimaerwärmung, Australien beteiligt sich eifrig daran. Würde die viele heiße Luft, die im gegenwärtigen Wahlkampf zum australischen Bundesparlament abgelassen wird, zur Aufheizung des Klimas beitragen, der Fünfte Kontinent wäre mehr als nur der neuntgrößte Zugewinnler bei Kohlendioxidemissionen. Ein Weltbankbericht bestätigte in dieser Woche, daß zwischen 1994 und 2004 Australiens Ausstoß an Kohlendioxid um 107 Mio. t oder 38% wuchs. Die Steigerung übertraf das gemeinsame Wachstum Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands, die neun Mal mehr Einwohner als Australien haben. Bundesumweltminister Malcolm Turnbull, der bislang noch jede für die Umwelt abträgliche Maßnahme absegnete, bezeichnete Australien als „auf der Welt führend im Klimawandel“. Der Doppeldeutigkeit seiner Wahlkampfaussage war er sich nicht bewußt. Seine Amtsbezeichnung sollte in „Schützer der Umweltverschmutzer“ geändert werden, da er vor einem Monat die größte Papierfabrik für Tasmanien genehmigte, die nicht nur ihre Schmutzabwässer in die Küstengewässer ergießen, sondern auch jahrhundertealte Wälder zur Papierschnitzelherstellung abholzen darf.
Australien hat wie die USA das Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnet, obwohl die australischen Unterhändler bei der Aushandlung des Protokolls sogar eine vierprozentige Steigerung des Kohlendioxidausstoßes herausgeholt hatten. Den tatsächlich sehr viel kräftigeren Ausstoßzuwachs von 38 %bei CO2 verdankt Australien einer expandierenden Bergbauindustrie, die Rohstoffe für die wachsenden asiatischen Märkte ausgräbt, sowie dem Umstand, daß die Energieerzeugung fast ausschließlich auf der Verbrennung von Kohle basiert. Jüngster Clou zur Verringerung der Abhängigkeit von schmutziger Braun- und Steinkohle: Premierminister Howard will das Land mit 25 Atomkraftwerken überziehen. Bislang steht auf dem Fünften Kontinent kein einziges und Australien war stolz darauf, ein atomstromfreies Land zu sein.
Regierung und Opposition geben sich zwar besorgt über den Klimawandel, der seit etlichen Jahren zu weniger Niederschlägen und heißeren Sommern im Land führt, weigern sich aber, Maßnahmen zu ergreifen, die für eine Verringerung außerhalb vertraglicher Verpflichtungen von Kyoto sorgen würden. Erneuerbare Energien werden zwar gewünscht, hier und da bestehen Windkraftanlagen oder auch mal eine Photovoltaikanlage, aber die staatliche Förderung bietet keinen Anreiz, wesentliche Investitionen in diesen Sektor zu tätigen. Bioenergieanlagen fehlen fast ganz. Auf dem gesamten Kontinent steht nicht eine Anlage zur Umwandlung von Abfall in Energie. Müll, egal ob Haushaltsabfälle oder gefährliche Abfälle aus der Industrie, wird in Australien nach schlechter Väter Sitte vergraben. Seit dem 1. Juni 2005 darf in Deutschland kein unbehandelter Müll mehr auf Deponien abgelagert werden und der Handel mit sogenannten Sekundärbrennstoffen hat Konjunktur, Holz fand einen neuen und expandierenden Markt. Die Verringerung der CO2-Belastung geht Hand in Hand mit der Suche nach alternativen Energiequellen, um die Abhängigkeit vom Öl zu mindern. Nicht so in Australien. Nur ein drastisches Beispiel. Vor wenigen Tagen holzten Fachkräfte in der Nachbarschaft drei alte Baumriesen. Das Holz hätten sie ohne Federlesen auf eine Mülldeponie gefahren. Energiequelle Holz? Entlastung von Hausmülldeponien? Fehlanzeige. Ob sie denn noch nie etwas von Holzpellets gehört hätten? Doch, schon, aber die würden aus Papierschnitzeln hergestellt, meinte einer.
Keine australische Partei, auch nicht die Grünen, die sich anschicken, am 24. November zur drittgrößten Partei des Landes aufzusteigen, hat ein Konzept für alternative Energien oder Müllentsorgung, das auch nur annähernd so ambitioniert wäre wie das, was die EU selbst für südosteuropäische Länder vorschreibt. Australien wird nach den Bundeswahlen weiterhin das Schlußlicht der Industrieländer im Kampf gegen den Klimawandel bleiben, egal über John Howards Atompläne siegen oder ein Labor Premierminister Kevin Rudd die geplanten Umweltsünden absegnet. 6. November 2007

Grünes Licht für genmanipulierte australische Landwirtschaft?


Geht es nach dem Willen der Landesregierung des australischen Bundesstaats Victoria, werden die Bauern bald genmanipuliertes Saatgut ausbringen dürfen. Bauernverbände und Bundesregierung sollen soviel Druck ausüben, daß sich die von der Labor Party gestellte Regierung nicht länger weigern will, das bestehende Verbot aufrechtzuerhalten. Andere Landesregierungen sitzen in der Startlöchern und werden in ihren Staaten ebenfalls die Aussaat erlauben, sobald Victoria den Vorreiter spielt.
Die Versprechen der Befürworter genmanipulierten Saatguts hören sich an wie überall auf der Welt an: Ausweitung der Produktion, Schutz vor Insekten, Unkraut und versalzten Böden. Und, ganz wichtig im wasserarmen Australien: Weniger Bewässerung soll für die neuen Feldfrüchte nötig sein.
Der Landwirtschaftsminister Victorias sagte gegenüber der in Melbourne erscheinenden Zeitung The Sunday Age, das Moratorium werde am 29. Februar 2008 auslaufen und signalisierte damit erstmals einen Gesinnungswandel innerhalb der Landesregierung.
Schweres Geschütz fuhr Bundeshandelsminister Warren Truss auf, der das bestehende Gensaatverbot „idiotisch“ nannte. Es bestehe „absolut keine Gefahr, daß irgendwelche Exportmärkte für australische Produkte in Gefahr geraten, wenn wir GM Saaten zulassen.“ Er könne keinen Handelsvorteil darin sehen, wenn Australien sich als gentechnikfreie Zone darstelle.
Einen noch schärferen Ton schlug auf einer Pressekonferenz Australiens Chefarchitekt für Genmanipulationen an. Jim Peacock warf den Kritikern vor, sie bildeten „verantwortungslose Minderheiten“. Nach Peacocks Ansicht verbreiteten die Gegner des genmanipulierten Anbaus Falschinformationen und sie seien nichts weiter als „selbstsüchtige Ökobauern und Umweltaktivisten“. Gleichzeitig gab er sich optimistisch, daß der Widerstand langsam schwinden werde.
Daß es danach nicht aussieht, dokumentierte wiederum die Zeitung The Sunday Age, die nach ihrer Berichterstattung über die Pläne der Landesregierung von einer wahren Flut von Leserzuschriften überschüttet wurde. „Few topics have provoked such a huge and passionate response“, gestand die Zeitung. Von den 16 veröffentlichten Leserbriefe in einer Ausgabe ergriff keiner die Partei für Peacock.

Bald auch genmanipulierte Rebstöcke?
Der Bundeshandelsminister Warren Truss wandelt auf dünnem Eis, wenn er keine Gefahr für australische Absatzmärkte erkennen kann. In der Quartalszeitschrift „Australian Geographic“ (Nr. 86 vom April 2007) wird bereits auf genmanipulierte Weinreben gesetzt, die den veränderten Bedingungen durch den Klimawandel Paroli bieten sollen: „North American research has discovered ‘ice-nucleating bacteria’, a suite of leaf-dwelling bacteria that accelerate ice production.“. Auf dem heißen 5. Kontinent wird nämlich nicht nur die Temperatur steigen, sondern es werden paradoxerweise auch verstärkt Nachtfröste auftreten, weil die Luftfeuchtigkeit abnimmt und klarer, wolkenloser Himmel zu einer tieferen Abkühlung in der Nacht führt. Der Weinanbau in Victoria erlitt bei Nachtfrösten 2006 erhebliche Einbußen.
Es scheint sich noch nicht bis nach Australien herumgesprochen zu haben, daß in der EU der Fund von Genreis in Lieferungen aus den USA im Oktober 2006 zu einem Debakel für das Genmanipulationsdorado wurde. Ein ähnliches Fiasko mit australischem Wein, der an genmanipulierten Rebstöcken reifte, würde für Downunder ein härterer Schlag sein, als es die Zurückweisung von Langkornreis für die US-Landwirtschaft darstellte.
Noch hat Victorias Regierungschef, Steve Bracks, kein grünes Licht für die genmanipulierte Landwirtschaft gegeben.
Ein Schreiben an ihn, das ihm Konsequenzen aufzeigt, die seiner Landwirtschaft (und dem Tourismus) bei einer Entscheidung zugunsten des genmanipulierten Saatguts drohen, könnte nicht schaden:
Premier John Brumby MP, 1 Treasury Place, GPO Box 4912VV, Melbourne, Victoria 3002, Australien, E-Mail: premier@dpc.vic.gov.au
21. Mai 2007

In Melbourne sind Parksünder erwünscht

Um sein Haushaltsdefizit von 4,2 Millionen $ (= 2,6 Mio. €) zu stopfen, sucht Melbourne Hilfe bei Parksündern. Ab Juli werden die Parkuhren der Innenstadt eine Stunde länger zu füttern sein. Statt ab 18.30 Uhr beginnt die kostenlose Parkzeit erst ab 19.30 Uhr und an Samstagen werden gleich sieben Stunden mehr kostenpflichtig sein. Wer die Parkgebühr nicht entrichtet oder die Parkzeit überschreitet, zahlt saftige Strafen.
Die Stadt mit einem Haushalt von 62 Mio. $ (= 38 Mio. €) hat wenig Möglichkeiten, ihr hohes Defizit auszugleichen. Als einfachster Weg stellt sich der Griff in die Geldbörse der Autofahrer dar, denn sie seien, hieß es aus der Verwaltung, auch schuld am Defizit. Seit der letzten Erhöhung der Parkgebühren und mit den steigenden Spritkosten hätten sich weniger Autofahrer in die Innenstadt getraut. Ergo ist diese Verweigerungshaltung für Mindereinnahmen verantwortlich. Melbourne dürfte eine der wenigen Großstädte der Welt sein, die keinerlei Fußgängerzonen in der Innenstadt kennen. Jede Straße steht den PLW-Besitzern offen. Diese autofreundliche Politik gefällt zwar nicht jedem Melburnian, doch durchsetzen konnten sich bislang immer diejenigen, die freie Fahrt für freie Bürger verlangten.
Daß Melbourne in die roten Zahlen geriet, hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen, vor allem aber mit einem sehr ausgabefreudigen Lord Mayor (Oberbürgermeister). John So spielt gerne den Partygastgeber, weshalb die Stadt jährlich einige Millionen Dollar zuschießt, wenn der erste Grand Prix der Saison durch Melbournes Straßen donnert, oder – wie jüngst – Schwimmweltmeisterschaften abgehalten wurden, deren Besucherzahlen nicht den Versprechungen der Veranstalter folgten. Im Haushaltsplan stehen Zuschüsse für das Melbourne Food and Wine Festival, das Chinesische Neujahrsfest, ein Italian Festival sowie den Australia Day. Und weitere Sportereignisse werden von Melbourne bezuschußt.
Der Spaßfaktor kostet eben seinen Preis. Die autofahrenden Innenstadtbesucher müssen ihn begleichen.
24. Mai 2007

Der Mann mit der Glühbirne

Als Australiens Umweltminister Malcolm Turnbull im Februar 2007 verkündete, auf dem 5. Kontinent würden bis 2010 herkömmlicher Glühbirnen verboten, griffen das die deutschen Medien gierig auf (http://de.news.yahoo.com/20022007/12/australien-herkoemmliche-gluehbirnen-verbieten-zweite-zusammenfassung.html). Daß deutsche Politiker diese Idee ungeprüft befürworteten und ähnliche Verbote auch für Deutschland empfahlen, läßt auf eine tiefe Unkenntnis der australischen Verhältnisse schließen.
Der australische Bundesumweltminister Malcolm Turnbull trat sein Amt zu Beginn des Jahres an und die ihn tragende Parlamentsmehrheit aus Liberaler und Nationaler Partei muß sich spätestens im Dezember 2007 den Wählern stellen. Obwohl Turnbull erst seit 2004 im Parlament sitzt, ist er in der australischen Politik kein Unbekannter. Er war Führer des Australian Republican Movement (ARM) als die Australierinnen und Australier 1999 in einem Referendum Nein zu einer Republik sagten. Damals warf der unterlegene Republikaner dem Premierminister John Howard vor: „You broke the heart of the nation!” (Sie haben der Nation das Herz gebrochen!).
Warum dieser Vorwurf? Das Referendum ging noch auf die Initiative der Vorgängerregierung zurück, die bis 1996 von der Australian Labor Party (ALP) gestellt wurde. Der erklärte Monarchist Howard ließ den Labor-Plänen ihren Lauf, eine landesweit gewählte Delegiertenversammlung schlug ein Republikmodell à la BRD vor. Howard ließ auch dies gewähren, die unterlegenen Republikaner, die eine mehr an den USA ausgerichtete Staatsform wollten, schlugen sich teilweise auf die Seite Howards. Diese Minderheit und die große Zahl der Monarchisten genügten, um mit über 54% das Referendum für die Krone zum Erfolg zu führen. Mit seinem persönlichen Angriff auf Howard warf Turnbull diesem direkt vor, nichts getan zu haben, um die streitenden Republikaner zusammenzuführen. Das ist jedoch kaum ein Vorwurf, der den Monarchisten hart getroffen haben dürfte.
Turnbull schlug sich schnell wieder auf die Seite Howards, um in dessen Partei Karriere zu machen. Schon zwei Jahre nach seinem Parlamentseintritt übergab ihm Howard das wichtige Bundesumweltministerium. Wichtig deshalb, weil im dürregeplagten Australien auch die Wasservorräte in dieses Ressort fallen. Turnbull ist jedoch nicht der Mann, der sich mit diesem Ministerium lange aufhalten will. Er zielt auf die Nachfolge von John Howard. Der Premierminister ist bereits 67 und wird zwar noch den Wahlkampf 2007 als Spitzenkandidat der Liberal Party bestreiten, aber nach allgemeiner Auffassung in der Mitte der Legislaturperiode einem Nachfolger Platz machen – sollte er die Wahlen gewinnen, woran die laufenden Meinungsumfragen Zweifel aufkommen lassen. Seit 1996 ist der erklärte Nachfolger Finanzminister Peter Costello, der Republikaner und ewige Kronprinz sieht seine Chancen aber schwinden. Die Monarchisten in der Liberal Party haben in Gesundheitsminister Tony Abott den idealen Gegenkandidaten. Mit dem frisch dazugetretenen Malcolm Turnbull werden die Karten aber neu gemischt. Die Republikaner in den konservativen Regierungsparteien könnten den mit John Howard gealterten Peter Costello zugunsten des 54-jährigen Malcolm Turnbull fallenlassen.
Da könnte es nicht schaden, dachte sich Turnbull vielleicht, mit einem läppischen, aber aufsehenerregenden und alle Einwohner betreffenden Vorschlag die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen. Dabei ging und geht es ihm gar nicht um die Umwelt, denn die Energiesparbirnen, die an die Stelle der alteingeführten treten sollen, müssen anders als herkömmliche Birnen nach Gebrauch als Sondermüll entsorgt werden. Sie enthalten gesundheitsbedrohende Bestandteile, doch in ganz Australien existieren keine Sondermüllbehandlungsanlagen, die gefährliche Abfälle behandeln könnten. Deshalb verschiffte Australien auch im Februar 2007 mehrere Tonnen Sondermüll zur Verbrennung nach Deutschland. Die einzige Behandlung, die gefährliche Abfälle in Australien erfahren können, ist die Deponierung. Langfristige Auswirkungen auf die Umwelt sind vorprogrammiert.
Das alles muß Turnbull nicht scheren, denn Deponien fallen in die Hoheit der Länder und als Bundesumweltminister braucht er sich nicht um sie und ihre Hinterlassenschaft kümmern. Typisch Politiker, könnte man einwerfen. Und damit läge man nicht falsch, denn Turnbull hat in seinem ganzen Leben noch nie auf andere Rücksicht genommen. Er gewann 2004 sein Mandat, indem er den amtierenden Abgeordneten Peter King absetzen ließ. Turnbull gilt als reichster Mann im House of Representatives in Canberra, der aber nichts dabei findet, als Republikaner gegen die „Privilegien der Royals“ zu polemisieren.
Die Befürchtung, daß Turnbull weitere öffentlichkeitswirksame Aktionen in Gang setzen könnte, um sowohl den innerparteilichen Gegnern wie der Labor-Opposition das Wasser abzugraben, ist recht naheliegend.
20. Mai 2007

Australischer Sondermüll für Deutschland ?

In Nordrhein-Westfalen schüttelt man darüber den Kopf, daß australischer Sondermüll in Herten, Leverkusen und Dormagen verbrannt werden soll. Bis zu 22.550 Tonnen werden 16.000 km über die Weltmeere geschippert, um in deutschen Anlagen entsorgt zu werden. NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenbruch bestätigte auf einer Umwelttagung, daß man den Müll annehmen müsse, weil es in ganz Australien keine Anlagen gebe, die Sondermüll umweltfreundlich entsorgen könne. Aus dem selben Grund würden gefährliche Abfälle aus dem Iran und der Ukraine in Deutschland verbrannt. Australien und Iran auf einer Ebene? Ist dies das Bild, das Australien von sich zeichnen möchte?
Zugegeben, in diesem Fall handelt es sich um Abfälle aus Neusüdwales, aber vor einem Monat gab die Landesregierung von Victoria bekannt, daß in Mildura keine Deponie für gefährliche Abfälle eingerichtet werde. Damit stellt sich die Frage: Wohin mit den gefährlichen Abfällen aus diesem Bundesstaat? Mit höheren Gebühren allein werden die Abfallprodukte der Industriegesellschaft nicht verschwinden. Werden die victorianischen Abfälle bald auf den Weg nach Deutschland geschickt? Auf unsicheren Schiffahrtsrouten? Erst vor zwei Wochen havarierte die „Napoli“ vor der britischen Küste. Das Schiff hatte gefährliche Fracht geladen und seither versuchen die französische und die britische Küstenwacht, die Ladung zu löschen. Laut Nachrichtensender „France 2“ wird es ein Jahr dauern, bis die „Napoli“ abgewrackt ist.
Oder will Victoria den Sondermüll nach China schicken? Dort landet bereits Elektroschrott und Plastikmüll, der die Umwelt verseucht, weil keine modernen Anlagen existieren, die sie recyclen oder gar entsorgen könnten.
Ein moderner Industriestaat beweist seine Verantwortung erst, wenn er mit den Produkten, die keiner haben will, verantwortungsvoll umgeht. Australien hat in dieser Hinsicht noch wenig Verantwortungsbewußtsein gezeigt, denn das Verbuddeln in irgendeinem Erdloch ist keine vernünftige Lösung.
Wie heißt es doch im WDR-Bericht? „Da frage ich mich, warum wir den Australiern nicht die passenden Technologie verkaufen, statt den Müll zu importieren" sagt Johannes Remmel, umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion.
Man könnte ihm antworten, daß nicht nur die Firma Orica in NSW die Technologie nicht kaufen WILL. Aber würden das die Deutschen verstehen?
8. Februar 2007

Australisches Outback lockt mit Luxus

Prince Harry trägt die Schuld daran, daß das australische Outback eine ungeahnte Hochsaison erlebt. Der Sohn des britischen (und australischen) Thronfolgers Prince Charles lebte vor vier Jahren ein paar Monate als Jackeroo, wie die Viehhirten Downunder heißen. Die Weltpresse nahm davon Notiz und von der kostenlosen Werbung profitieren die Bauernhöfe abseits der bekannten Touristenattraktionen in Sydney oder Melbourne. Der Reiseveranstalter Outback Encounters registriert für jedes seither vergangene Jahr eine Verdopplung der Besucherzahlen. Outback Encounters spezialisierte sich auf die zahlungskräftigen Touristen und hält für Rucksackreisende keine Angebote parat. Allerdings greifen zunehmend auch australische Besucher zu.
Für die australische Landwirtschaft, die durch die zehnjährige Dürreperiode nach jedem Strohhalm greift, sind die einfliegenden Besucher ein Rettungsanker. Zunehmend richten sich die Bauernhöfe auf die neue Klientel ein und luxussanieren die alten Farmhäuser. Klimaanlage, Internetanschluß, Flachbildschirme und excellente Küche haben längst die rustikale Abenteuerromantik der vorletzten Jahrhundertwende abgelöst.
http://www.outbackencounter.com
18. Mai 2007
Behinderte arbeiten für kommunale Betriebe
„Natürlich ist meine soziale Ader gefragt. Aber es rechnet sich auch“, Thomas Keßelheim ist Kunde des Blindenwerks in Koblenz und hat gute Gründe dafür. Seit Jahresanfang kommen die Tellerbesen für die Straßenreinigungsfahrzeuge der Stadt aus der ortsansässigen Werkstatt für Sehbehinderte. Der stellvertretende Werkleiter des Koblenzer Entsorgungsbetriebs betont: „Wir sind zufrieden mit der Qualität der Besen, sonst würden wir sie nicht einsetzen. Die Besen werden für unsere individuellen Bedürfnisse produziert. Die Blindenwerkstatt Koblenz geht sofort auf unsere Wünsche ein – selbst wenn wir sie nur erst einmal gedanklich durchspielen.“

Im Betriebsleiter des Blindenwerks, Jürgen Fröhlich, fand Keßelheim den Ansprechpartner, der nicht nur die Bedürfnisse des Kunden abschätzen kann, sondern der auch die Einsatzmöglichkeiten seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimal zur Geltung bringen will. „Haben wir noch nie gemacht!“ gibt es für Fröhlich nicht. „Warum machen wir’s eigentlich nicht?“, lautet eher sein Wahlspruch. Mit Tüftelei und einer Portion Sportsgeist sucht er für das Blindenwerk neue Absatzmärkte. Und hat damit nicht nur in der Heimatgemeinde Erfolg. Die Referenzliste von Kunden für Teller- und Walzenbesen umfasst Autobahnmeistereien von Düren über Köln bis Bad Kreuznach und Stadtreinigungsbetriebe von Wetzlar, Gießen bis Neuwied, auch Industrieunternehmen zählen zu den Abnehmern das Qualitätsbesen.

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Der Bericht aus Koblenz umfaßte 15.000 Zeichen und erschien in den VKS-NEWS Nr. 88, Juni 2004



Gewässer und Wasserfachleute kennen keine Grenzen
Am 15. und 16. Juni 2004 fanden in Trier die 3. Regenwassertage der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (ATV-DVWK) statt. Die zahlreichen Facetten des „Rohstoffs“ Regenwasser zeigten die Referenten auf. Und die Landesgartenschau Trier bot Anschauungsmaterial, wie die Theorie in die Praxis umgesetzt werden kann.

Der Vorsitzende des ATV-DVWK-Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Dipl.-Ing. Sven Lüthje, betonte in seiner Begrüßung die Aktualität der Regenwassertage. Erst wenige Tage zuvor hatte der Umweltrat seine Sorge über die zunehmende Flächenversiegelung öffentlich geäußert: Boden in der Größe von 150 Fußballfeldern würde in Deutschland täglich bebaut.

Die Ministerin für Umwelt und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz, Margit Conrad, bestätigte angesichts dieser Bodenversiegelung die Dringlichkeit der Niederschlagswassernutzung. Aufgrund der ländlichen Struktur von Rheinland-Pfalz werde ihr hier große Bedeutung zugemessen. Sie sei eingebunden in das große Thema der Nachhaltigkeit, also in die Erhaltung der natürlichen Wasserressourcen für künftige Generationen: „Kurzfristige Projekte sind out!“. Auch der Hochwasserschutz habe mit der Regenwassernutzung zu tun.

Rheinland-Pfalz ist nach Angaben der Umweltministerin für die Europäische Wasserrahmenrichtlinie gerüstet. Gerade beim Kläranlagenbau im ländlichen Raum habe Rheinland-Pfalz außerordentliche Leistungen erbracht: „Rund 800 kommunale Kläranlagen bringen Rheinland-Pfalz bundesweit an die Spitze“, betonte die Minsterin. „Und dies bei sozialverträglichen Gebühren“, wie sie versicherte. Dennoch gelte es, technische Standards zu hinterfragen und zu überlegen, ob nicht auch andere Maßnahmen zum gleichen Ziel führen könnten. Flexible, kleine Anlagen könnten dazu besser geeignet sein als Großanlagen. Sie mahnte, dies insbesondere im Hinblick auf die demographische Entwicklung zu sehen, die gerade im ländlichen Raum zu Veränderungen führen könnte.

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Der Bericht aus Trier umfaßte 29.000 Zeichen und erschien in einer 11.000 Zeichen umfassenden Kurzfassung  in der KA, Oktober 2004


Australische Monarchisten formieren sich
Am gleichen Tag, an dem der australische Premierminister John Howard beim Generalgouverneur, dem Vertreter der australischen Königin in Canberra, die Auflösung des Repräsentantenhauses und Neuwahlen beantragte, ging in Melbourne, Victoria, die zweitägige Konferenz der Australian Monarchist Alliance zu Ende. Die Organisatoren hätten kein symbolträchtigeres Datum wählen können, denn bei den anstehenden Parlamentswahlen wird es auch um die Frage der Monarchie in Australien gehen. Zwar haben die WählerInnen am 9. Oktober nicht über Wohl und Wehe der australischen Königin zu entscheiden, aber der Oppositionsführer, Mark Latham, kündigte an, er werde in mehreren Stufen Australien zur Republik führen. Auch der stellvertretende Ministerpräsident, Peter Costello, hatte vor Wochenfrist seine Sympathie für eine Republik öffentlich bekräftigt.
Den Monarchisten stehen schwere Zeiten bevor, wenn sowohl der Möchte-gern-Ministerpräsident der Labor Party, wie der erklärte Kronprinz der Liberal Party, Finanzminister Peter Costello, der bestehenden Verfassung die Krone aberkennen wollen. Am 28. und 29 August ging es deshalb auf der Australian Monarchist Alliance Conference vor allem um die Frage, wie die Versuche abgewehrt werden könnten, die seit über hundert Jahren bewährte australische Monarchie zu stürzen. Teilnehmer aus dem ganzen Bundesstaat Victoria, aber selbst aus Sydney, zeigten sich optimistisch, daß die neue Attacke auf die australische Monarchie ebenso scheitern werde wie die vor fünf Jahren. Und dieses Mal werde Victoria - anders als 1999 - nicht als Staat mit der geringsten Mehrheit für die Monarchie durch’s Zi
Der Bericht aus Melbourne umfaßte 7.000 Zeichen und erschien in Erbe und Auftrag, Nr. 6, November/Dezember 2004el gehen.

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Der Bericht aus Melbourne umfaßte 7.000 Zeichen und erschien in Erbe und Auftrag, Nr. 6, November/Dezember 2004

Streit um Erdölfelder in der Timorsee
Seit dem Unabhängigkeitsreferendum Ost-Timors 1999 nahm die australische Regierung rund 1 Milliarde Dollar (ca. 750 Mio. €) an Steuern aus der Ölförderung im Laminaria Corallina Gebiet ein, das eigentlich im Hoheitsgebiet Ost-Timors liegt. Formal ist Australien im Recht, doch die bestehenden Verträge schlossen die australische und die indonesische Regierung 1972, als Ost-Timor noch eine von Portugal nur nachlässig verwaltete Kolonie und Indonesien eine Militärdiktatur war. Der Abzug der Portugiesen 1975 führte zum Einmarsch indonesischer Truppen, die keinen unabhängigen Staat dulden wollten. Der australische Premierminister Gough Whitlam (Australian Labor Party - ALP) billigte die Besetzung des Ostteils der Insel, denn die Befreiungsfront Fretilin galt als kommunistisch und Australien war an einem kommunistischen Staat, so die damalige Befürchtung, vor seiner Haustür nicht interessiert.

Mit dem Zusammenbruch des Suharto-Regimes in Indonesien konnte der Wille zur Unabhängigkeit in Ost-Timor nicht länger unterdrückt werden. Die Unabhängigkeitserklärung im August 1999 führte zu einem von der UN überwachten Referendum. 78,5 % sprachen sich dabei für die Unabhängigkeit von Indonesien aus (West-Timor blieb bei Indonesien). Ost-Timor gilt seither als Asiens ärmster Staat. 80 Prozent der Bevölkerung leben von Subsistenzwirtschaft, der Staatshaushalt beträgt 120 Millionen US-Dollar im Jahr. Einnahme aus der Öl- und Gasförderung könnten das Los der 925.000 Einwohner entscheidend verbessern. Wenn, ja wenn nicht die Gewinne aus dem Geschäft in australische Taschen fließen würden.

Viele Staaten mit Meereszugang legen eine 200-Seemeilenzone als ausschließlich nationale Nutzungszone fest. Im Fall von Ost-Timor und Australien überlappen sich die 200-Seemeilenansprüche, weshalb die Grenzziehung den internationalen Regeln entsprechend in der Mitte der beiden Hoheitsgebiete verlaufen müßte. Die Regierung Ost-Timors verlangte bereits mehrmals ernsthafte Neuverhandlungen über den Grenzverlauf und eine Beteiligung an den Gewinnen des Öl- und Gasgeschäfts. Die Öl- und Gasvorkommen unter der Timor See zwischen Ost-Timor und Australien werden auf mehr als 30 Milliarden US $ (4840 Millionen Barrel) geschätzt. Doch die australische Regierung in Canberra zog sich auf die Formel zurück: "Australien ist bereit, über eine dauerhafte Seegrenze mit Ost-Timor zu verhandeln. Diese Verhandlungen betreffen entscheidende Fragen der australischen Souveränität."
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Telematiksystem für den Winterdiensteinsatz
"Mit diesem System sind wir auf der sicheren Seite." Achim Wieler (42) weiß, welche Beweislast im Winterdienst auf ihn fallen kann, sollte es auf schneeglatten Straßen seiner Stadt zu Unfällen kommen. Würde ihm nachgewiesen, daß in seinem Betrieb nachlässig mit der gesetzlich verlangten Streupflicht umgegangen wurde, hätte er vor Gericht schlechte Karten und die Stadt Waiblingen wäre schadensersatzpflichtig. "Mit diesem System" meint er die DNAS Telematik, die in die Straßenreinigungsfahrzeuge der Großen Kreisstadt Waiblingen eingebaut wurde. Die Technik der Firma info-tech solutions aus Feldberg im Schwarzwald erschien den Verantwortlichen der Kreisstadt östlich von Stuttgart für ihre Aufgaben am besten geeignet, denn sie paßt in Fahrzeuge jeden Herstellertyps. "Damit können wir das für uns optimale Gerät kaufen und haben doch überall die gleiche Software für die Telematik-Erfassung eingebaut," umschreibt der Betriebsleiter als das große Plus, das bei der Beschaffung dieses Systems den Ausschlag. "Vielleicht käme es auf den ersten Blick billiger, bei Neuanschaffungen im Fahrzeugpark die eingebaute Firmensoftware gleich mitzukaufen, aber dann wären wir auch an diesen einen Lieferanten gebunden." So haben die Waiblinger auf dem hart umkämpften Anbietermarkt von Winterdienstgeräten und -fahrzeugen die freie Auswahl.

Die Umstellung auf die Telematik begann in Waiblingen vor acht Jahren mit einem Fahrzeug. Die Skepsis des damaligen Streufahrzeugfahrers nahm Wieler von Anfang an sehr ernst. Mit ihm wurden intensive Gespräche geführt, denn es ging nicht darum, ihm seine Kaffeepause zu vermiesen, die vom System natürlich akribisch erfaßt werden würde. Auch die Personalvertretung des Betriebs wurde in die Diskussion von vornherein eingebunden. Nicht die schärfere Kontrolle der Arbeit von Mitarbeitern steht bei der Telematik im Mittelpunkt, sondern die rechtliche Absicherung der erbrachten Dienstleistungen. Das sahen nach der ersten Winterdienstperiode auch die Kollegen so und plötzlich wollten alle ihre Fahrzeuge mit dem Telematiksystem ausgerüstet sehen, denn die Vorteile waren offensichtlich. Doch da war der Schwabe vorsichtig: Finanzielle Risiken sollten vermieden werden. Deshalb statteten die Waiblinger ihre Winterdienstfahrzeuge erst nach und nach mit der DNAS Telematik aus. Heute sind zwei LKW, ein großer und zwei kleine Unimog, ein Multicar-Klein-LKW und zwei Gehwegreiniger zur allgemeinen Zufriedenheit der Benutzer mit Bordcomputern ausgerüstet.
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Australia, the dirty country ?

Australia is making headlines in Germany, yet the readers of Melbourne’s largest quality paper probably have heard nothing of this. But have the Victorian Greens taken up this topic?
Up to 22,550 tons of Australian hazardous waste are to be incinerated in Herten, North Rhine-Westfalia. Once the industrial heartland with the Ruhrgebiet this German state was transformed into a post-technological area. One of its new industrial specialities is incineration plants that can deal with the type of waste Australia is still dumping in the ground. Therefore the NSW company ORICA, Botany Bay, is sending 22,550 tons of highly toxical Hexachlorbenzol (HCB) to Germany.
We all know how dangerous this shipment might be: 16,000 km across the oceans. Only a fortnight ago the “Napoli” vessel was damaged in the British Channel. Since then her hazardous cargo is washed into the North Sea.
North Rhine-Westfalian state minister for the environment, Eckhard Uhlenbruch, announced last Monday that his state has to accept Australian hazardous waste, because in the whole country there was not incineration plant that could deal with it. For the same reason he has to accept hazardous waste from Iran and Ukraine. Australia is not in good company.
The abandoning of plans to dump toxic waste near Mildura may be welcome by the Mildurans and others, but does nothing to resolve the problem of toxic waste produced here. Will Victoria’s hazardous waste also be shipped to Germany?
Eckhard Uhlenberg agreed to the Australian “import” however, he doesn’t want his state becoming the place where hazardous waste from all over the world will be incinerated. There was, he said, enough demand for incineration from German and EU industries. The Green’s spokesman in the state Parliament, Johannes Remmel, asked:
“Why don’t we sell the suitable technology to the Australians instead of importing their waste?”("Da frage ich mich, warum wir den Australiern nicht die passenden Technologie verkaufen, statt den Müll zu importieren" sagt Johannes Remmel, umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion.)
At the moment Australia is seen in Germany as a country unable (or unwilling) to deal with the toxic remains of the industrial production. Certainly not an image Australia can be proud of. As long as industry can’t produce without leaving behind hazardous by-products we will have to deal with hazardous waste.
Instead of looking for landfills where hazardous waste could be dumped, the Victorian government should seek solutions that represent the world's best practice and are common in Europe.
You may not like the idea, but incineration plants are far better accepted in Europe than in Australia (www.cewep.com)*), however, Australians should make themselves acquainted with the idea that waste can go up in flames without endangering the environment. Of course, this might not be a cheap solution but modern technology certainly offers a safer solution than digging a hole and dumping waste. It may have been common practice for many generations, but it reminds me of children playing in a sandbox: They hide their toys under the sand and pretend they have disappeared.
Our waste will stay with us for many centuries to come if we don't find a better solution than to dump it. And be assured, future generations will have to deal with waste - called hazardous or not - which has been dumped in landfills.
In Europe incineration plants are also considered a way to fight green house gas emissions. What are milk bottles made of? Which resource was used for plastic bags? Oil. And what does Australia do after plastic bottles and bags are used? They send them to landfills, where they rot and slowly disintegrate by emitting toxic substances plus green house gas emissions.
In Europe they are used to produce energy and control the emissions at the same time by avoiding leakages to the ground water and emittance to the air. Instead of burning oil, gas and coal, many European countries use what was once oil or coal to produce electricity, steam and warmth, which saves not only oil that mainly has to be imported, but it reduces also green house emissions by what is called secondary resources. I am aware of the fears many Australians have of incineration plants (i.e. toxic emissions, dust). These must be taken seriously and properly dealt with. The Victorian government would have the advantage that all the research and PR work has already been done in Europe twenty years ago.
Germany undertook the preparatory work and found practical solutions in the 1980s, despite the Greens growing stronger by supporting the population in their fear of incineration plants. Today the German Greens can’t get enough of the waste-to-energy idea.
Jürgen Trittin, (Federal Environment Minister from 1998 until 2005 and a so-called leftwing Green) advocated the 2020 Zero-Waste-Policy, which could only work because of new incineration plants. Although the new federal government under Ms Merkel dropped the 2020 plan, waste-to-energy remains the predominant method of dealing with waste. The EU’s official policy is following the German example. In 2005 49%. of all household waste went to landfills, 18% to incineration plants and 33% was recycled or composted. The share of the landfill waste will be further reduced.
8th Febr. 2007
http://www.umweltruf.de/ticker/news_druck0.php3?nummer=1066


Germany: A Crisis of Confidence
To understand Germany’s present political situation we have to look back over the years: When the Social Democrats along with the Greens won the federal elections in 1998 it was not so much because the opposition was so convincingly better than the government of Helmut Kohl, but people were fed up with 16 years of the Kohl regime. In his final years the longtime chancellor had become more like a Buddha, not only in size and appearance, but also in his way of governing.

There’s a famous German term for this, Kohl coined it himself. It’s called “aussitzen”. I guess even those of you who learned German at school might not know this verb. I wonder if it is translatable. Literally it means “to sit something out”. It was Kohl’s famous way of dealing with problems: Sit still as long as the problem is virulent and wait until it has disappeared.

I must admit that in many cases he was successful. Many scandals came and went – Kohl wasn’t bothered. “Let the dogs bark while the camel caravan moves on”, Kohl used to say to his media critics. He stuck to his mates whatever they did - knowing very well that this would make them more dependent on him. Kohl wanted absolute loyalty. Those who gave it to him took part in his power play. Those who failed – and they need fail only once – where out.

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Der Vortrag, gehalten am 29. Juli 2004 in Melbourne, umfaßt 30.000 Zeichen und erschien on-line

The EU After the Referenda in France and the Netherlands - How Could the Deadlock be Solved?
Let's put this straight at the beginning: The rejection of the EU Constitution by a majority of the French and the Dutch people does not mean that a majority in both countries is opposed to the European Union. The project of a united Europe still has a vast popular support there and in most other member states. The vote was a sign of dissatisfaction with the way the EU is governed at the moment. And of course many voters were also dissatisfied with their national politicians and saw the referenda as a good opportunity to show them their dissatisfaction. We will have a closer look at this dissatisfaction later.

But let me first point out that the EU has brought a lot of changes to all member states - in most aspects that means positive changes. We have not only a "Common Market" as many in the UK still call the EU, but we have common laws, which guarantee human rights, consumer rights and more and more we have common norms for industrial production, for agriculture and for fishermen. On the other hand many people are annoyed, when they feel that the EU is interfering too much into their usual habits or their traditional laws. One topic to illustrate this is truck transport, which is illegal on Sundays on some European freeways, including German and Austrian. A new directive is planned that would allow trucks on Sundays would clog many German freeways, since Germany is a transit country and their freeways have been until recently, toll free. Because of they were toll free they were popular for truckers that transported let's say Danish milk to Italy for the local cheese and yogurt production there and back to the Netherlands to add fruit and on for packaging to Germany. It has been a profitable business on the expense of the environment.

On the other hand the environment directives brought tremendous progress, especially for countries with less emphasis on green issues. The new water directive will bring cross border cooperation to preserve rivers. Take the river Rhine, in this case it means that nine countries have to co-operate on what happens to the river Rhine: Italy, which is not commonly known to have rivers that contribute to the Rhine, Austria, Switzerland (which is not in the EU, but agreed to cooperate), Liechtenstein, Germany, France, Luxembourg, Belgium and the Netherlands will undertake joint efforts to reduce the water pollution. The Danube will have an even bigger panel of countries. Similar efforts are on the way to reduce air pollution, or green house gas emissions. And in the field of recycling waste material, the EU cannot be praised enough.
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Talk given to the Historical and Current Affairs Analysis
Melbourne, 31st July 2005
The entire talk is available by e-mailing me.

HRH King Constantine
HM King Constantine of the Hellenes and his son Prince Nikolaos discuss  the  the King's charity work.


water tank


In Germany, water collection from domestic roofs is common

osnabruck meeting
Attendees at a water treatment conference at Osnabrück  in June 2005


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