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Unwichtiges
Wednesday, 7 January 2009
Urlaubsstimmung in Australien
Umweltminister Peter Garretts Entscheidung gegen die tasmanischen Urwälder heizte gestern die Gemüter an. Am Tag darauf ist das Interesse schon wieder erlahmt.
Australien ist im Sommerurlaub. Die Politiker sind ausgeflogen und Premierminister Kevin Rudd überließ die Amtsgeschäfte Julia Gillard. Die Feministinnen des Landes freuen sich darüber, daß nun eine Frau die Amtsgeschäfte wahrnimmt.
Eigentlich bilden nun drei Frauen die Staatsspitze: Königin Elizabeth II., Königin von Australien, ihre australische Vertreterin, General-Gouverneurin Quentin Bryce, und die besagte Bildungs- und Arbeitsministerin Julia Gillard, die sich mit dem hübschen Titel Deputy Prime Minister schmücken darf, jetzt natürlich aufgewertet zu "acting Prime Minister". Sie würde als erklärte Republikanerin natürlich bestreiten, daß sie mit der Königin zusammen die Staatsspitze bildet, denn sie möchte die australische Königin aus dem Spiel kegeln. Doch hat das Volk 1999 zu einem solchen Vorhaben vernehmlich "Nein!" gesagt.
Die Nachrichtenlage ist bescheiden. Hund beißt Dreijährige zu Tode, Australien Cricket-Mannschaft in der Krise, Verkehrsunfälle, Wasserknappheit und natürlich Gaza beherrschen die Fernsehnachrichten. Spricht dies für ein zufriedenes Land, das keine anderen Sorgen kennt?
Dieser Eindruck würde täuschen. Australien wird nicht gut regiert - auch wenn dies zur Zeit eine Frau erledigt - und die Unzufriedenheit mit den Politikern ist mit Händen zu greifen. In Wahlenthaltung kann die Ohnmacht nicht gipfeln, denn es besteht Wahlpflicht. Es müssen immer 100% zur Wahlurne gehen! Wie wird sich der Frust bahnbrechen?

Posted by me at 5:31 AM EST
Updated: Wednesday, 7 January 2009 5:34 AM EST
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Tuesday, 6 January 2009
Musiker als Schmutzfink
Als Peter Garrett noch Musik fabrizierte und seine Gruppe "Midnight Oil"  die Hitparaden stürmte, machte er sich einen Namen als Umweltschützer. 30 Jahre später ist er Politiker. Sogar zum Bundesumweltminister hat er es gebracht. zwar zu einem mit gestützten Flügel, denn für Wasser und Klimawandel ist die Rivalin Penny Wong zuständig, aber er darf immerhin das grüne Gesicht der Labor-Regierung geben. Und mit ihm genehmigte er jetzt eine neues Großprojekt in Tasmanien, das im nordöstlichen Eck der Insel eine gigantische neue Holzfabrik wachsen lassen soll. Ihr Baumhunger wird zu 80% aus den uralten Wäldern Tasmaniens gestillt, die seit Menschengedenken unberührt wuchsen. Aber was sind schon Bäume gegen 3.400 Arbeitsplätze, die beim Bau der Anlage entstehen und später 1.600 Menschen Lohn und Brot geben sollen? Bäume zahlen keine Steuern und sie wählen auch nicht. 
Das Projekt der Firma Gunns wurde innerhalb weniger Tage vom ex-Maoisten Paul Lennon, dem inzwischen verstorbenen Ministerpräsidenten des Inselstaats, durch's Parlament gewunken. Sowohl die Labor Party wie auch die oppositionelle Liberal Party waren dem Großunternehmen gerne zu Diensten.

 

 Die am 5. Januar 2009 von Peter Gerrett ausgesprochene Genehmigung zum Baum ist nur noch an klitzekleine Bedingungen geknüpft. Die Frage der Abwässer ist im wahrsten Sinn des Wortes ungeklärt. Und die Finanzierung wankt. War im November 2007 von 1,5 Milliarden $ die Rede, im Mai 2008 von 2 Milliarden, sprachen Gunns und Garrett im Januar 2009 von 2,2 Milliarden $ (= 1,16 Milliarden Euro), die die Papierkloake kosten soll. 
Die kann Gunns in der weltweiten Kreditkrise nicht auftreiben. Die Australian New Zealand (ANZ) Bank hat sich aus dem Konsortium bereits zurückgezogen.

 

 Gunns Chairman John Gay kehrte gerade von einer Europatournee zurück, aber ab die Europäer winkten dankend ab. Die Schweden haben selbst Überkapazitäten in ihren holzverarbeitenden Werken, da wäre die Finanzierung einer australischen Konkurrenz nicht sinnvoll. Der Preis für die Pulpe, in die die gefällten Urwälder Tasmaniens umgewandelt werden sollen, fiel von 840 US $ im Juni 2008 auf aktuell 585 US $ je Tonne. Was ein früher umweltbewegter Umweltminister nicht schafft, das erledigen die Finanzmärkte. Man könnte den Bankern fast dankbar sein.

Posted by me at 1:30 AM EST
Updated: Wednesday, 7 January 2009 7:45 AM EST
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Monday, 5 January 2009
Traue keinen Umfragen
Eine alte Politikerweisheit lautet: Traue keiner Meinungsumfrage, die du nicht selbst in Auftrag gegeben hast.
Gemäß diesem Motto hat die Australian Labor Party (ALP) eine Meinungsumfrage bezahlt, die, man darf staunen, das Ergebnis ermittelte, das der Auftraggeber erwartete: 50% der Australier würden eine Republik wollen und gar 86% einen direkt zu wählenden Präsidenten.
Gefragt wurden 500 Personen. Nicht direkt, nein, per Internet. Das soll repräsentativ geschehen sein, aber bekanntlich sind die älteren Wählerinnen und Wähler nicht so internetbegeistert wie jüngere Generationen. Glaubt man der These, daß die älteren monarchietreuer sind, wären sie bei dieser Umfrage unterrepräsentiert.
Dennoch, 50% wäre knapp genug in einem Referendum, das in Australien nicht nur eine Mehrheit in der Bevölkerung, sondern auch eine Mehrheit der Bundesstaaten - also vier von sechs - erbringen muß, wenn die Verfassung geändert werden soll. Und diese Mehrheit ist wohl selbst der ALP zu unsicher, weshalb sie erst einmal kein Referendum anstrebt, sondern ein Plebiszit, also eine vom Steuerzahler bezahlte Meinungsumfrage, die zu keiner Verfassungsänderung führt.
Diese die gesamte Bevölkerung umfassende Meinungsumfrage kann zugunsten oder zuungunsten einer Republik ausgehen. Obsiegen die Republikbefürworter, werden sie auftrumphen: "Seht her, die Australier wollen die Monarchie nicht mehr!" Unterliegen sie, werden sie einfach weiterwählen lassen, bis das Ergebnis stimmt. Ruhe werden sie nicht geben.
Wie es aussieht, wird die ALP noch viele Meinungsumfragen vom Volk bezahlen lassen (müssen).

Posted by me at 6:40 AM EST
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Sunday, 4 January 2009
Britisches Pfund sturzt ab
In alten britischen Filmen gilt das Pfund Sterling noch etwas. Mit £ 20.000 war man reich. In den 50er Jahren stand die Umtauschrate 20 : 1. Für ein Pfund Sterling wechselten die Banken 20 D-Mark.
Lang, lang ist's her.
In den ersten Tages des neuen Jahrs gab es für 100 Euro in manchen Wechselstuben nur noch £ 99,11. Bei der Einführung des Euros 2001 wurden € 1,7 für £ 1 Bezahlt. New Labour hatte zwar die Thatcher-Politik auch in bezug auf Europa übernommen und war stolz auf die hohe  Beschäftigungsrate und die lockersten Arbeitsgesetze in den westlichen EU-Staaten, aber die Finanzkrise hat in Europa niemanden stärker gebeutelt als das Vereinigte Königreich.
Um 12% sollen die Immobilienpreise auf der Insel fallen.
Hausbesitzer sollen versuchen, ihre Hypotheken so schnell wie möglich zu tilgen, um bei einem weiteren Wertverlust ihrer Immobilien und vorstellbaren Zwangsverkäufen nicht mit einem Schuldenberg nach dem Hausverkauf dazustehen.
Stabil sind nur die Sympathiewerte für die Königin, die bei ihrer Weihnachtsansprache den richtigen Ton traf und auch selbst mit gutem Beispiel voranging, als es darum ging, Sparmaßnahmen zu treffen.

Posted by me at 6:13 AM EST
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Saturday, 3 January 2009
Australien rustet sich fur den Kampf um die Krone
Die australischen Republikaner wittern Morgenluft. Mit einer Labor-Regierung seit November 2007 im Amt, wollen sie die Monarchie, die 1999 in einem Referendum deutlich bestätigt wurde, erneut zur Abstimmung stellen.
Da sie angesichts der ungebrochenen Popularität Königin Elizabeths II. eine weitere Niederlange in einem Referendum fürchten, wollen sie ein von der Verfassung nicht vorgesehenes Plebiszit, eine teure und wirkungslose Meinungsbefragung. Schon vor den 2010 fälligen Parlamentswahlen wollen sie diese Umfrage starten.
Die Monarchisten rüsten sich und haben bereits die ersten Aufkleber drucken lassen und bringen ihren Slogan unters Volk.
Die Republikaner haben nicht wissen lassen, bei sie bei einer neuerlichen Niederlage ihren Frieden mit der gekrönten Demokratie schließen werden.
Vermutlich nicht, denn sie sind immer schon schlechte Verlierer gewesen. Ein Nein des Volks wurde bislang noch immer von ihnen als verkapptes Ja interpretiert, das lediglich nicht richtig gewertet wurde.

Posted by me at 7:03 AM EST
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Friday, 2 January 2009
Hoflichkeit 2009

Zum Jahresanfang herrscht Hochkonjunktur bei guten Vorsätzen. Aus Großbritannien kommt die Klage, wir seien zu unhöflich. Ausgerechnet Großbritannien, wo der Gentleman zuhause ist.

Aber der Daily Telegraph forderte am 1. Januar 2009 auf: Could we be a little bit more polite, please?

Dem will ich mich nicht verschließen und sehe in der britischen Liste einiges, was auch von uns beherzigt werden sollte.

Auf der „Tu-das-nicht-mehr“-Liste ganz oben steht das Telephonieren an allen möglichen und unmöglichen Orten. Der Mensch von 2009 sollte nicht mehr dauerquatschend durch die Straßen laufen und an Kundenschaltern (die in Deutschland nur noch Service Points heißen) seine Aufmerksamkeit dem Persobal und nicht dem Gesprächspartner am anderen Ende der Sattelitenverbindung widmen.

Weitere Empfehlung ist es, im Internet ein bißchen mehr Takt zu zeigen und zum Beispiel unter YouTube-Filmchen obszöne Kommentare zu unterlassen. Wer dort etwas eingestellt hat, weiß, was der Daily Telegraph meint. Wer durch die Dauerbereitschaft seines iPhones zum Immer und Jederzeit verführt wurde, verlerne die Kunst des Wartens. Anstellen an einer Bushaltestelle oder an einem Geldautomaten werde zur Tortur. Mehr Gelassenheit und Mut zur Langsamkeit empfiehlt der Telegraph, der es beschämend findet, daß eine Facebookgruppe, die sich "I Secretly Want to Punch Slow Walking People in the Back of the Head" nennt, eine Million Mitglied hat. In dieser irrationalen und unwirksamen Art wütend zu werden, mache uns raubeiniger. Wir würden Fußgänger zur Seite stoßen oder ihnen ein „“tschuldigung“ zuraunzen, das wie eine Verfluchung klinge.
Größtes Problem sei, daß es, zumindest in einigen Kreisen, nicht länger als unverschämt angesehen werde, wenn man unpoliertes Verhalten zeige, sondern mit Beifall bedacht werde. Big Brother lasse grüßen. Dort werde unverschämtes Verhalten als „ehrliche“ Meinung verkauft, während zurückhaltendere Teilnehmer, die sich höflich verhielten, als „falsche Fuffziger“ verurteilt würden.
Vielleicht bringt der wirtschaftliche Abschwung, den alle voraussagen, eine Renaissance von Höflichkeit, von kleinen Stoßdämpfern, die den Alltag abfedern.

Posted by me at 5:53 AM EST
Updated: Friday, 2 January 2009 6:01 AM EST
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Thursday, 1 January 2009
Merkels Beruhigungspillen

 

Was könnte es Unwichtigeres geben als die Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin? 
„Wir Deutschen haben schon ganz andere Herausforderungen gemeistert, im kommenden Jahr werden wir uns daran erinnern“, sagte die Kanzlerin am 31. Dezember.  
„Die Bundesregierung handelt umfassend und entschlossen. Aber ich entscheide nicht danach, wer gerade am lautesten ruft", versicherte sie mit dem berühmten Merkel-Augenaufschlag.
„Auch wenn das kommende Jahr ein Superwahljahr mit der Europawahl, mit mehreren Landtags- und Kommunalwahlen und der Bundestagswahl sein wird, so fühlen wir uns doch in weiten Teilen über die Grenzen der Parteien hinweg unserem Land verpflichtet", erklärte sie.

Die Süddeutsche Zeitung fand für diese Beruhigungspillen die rechten Worte:

Horst Köhler ist nicht mehr allein. Es wimmelt von Präsidialem in der deutschen Politik. Das paßt zu Weihnachten und den innenpolitisch stillen Tagen danach, es verhindert den frühzeitigen Ausbruch von Koalitionskrach und Wahlkampf, es bedient vielleicht sogar das Ruhebedürfnis mancher Bürger - mit der Wirklichkeit hat es nichts zu tun."
 Warum führte die Kanzlerin nur das Superwahljahr" wie eine lange geplante Ausrede ins Feld, als ob es etwas verhindern würde. Hat denn ein nahezu wahlfreies Jahr viel Positives bewirkt? Und warum sollen Wahlen der Grund dafür sein, daß Politiker ihren Amtseid vergessen?
   „... dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetz des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde ..."

Posted by me at 1:52 AM EST
Updated: Thursday, 1 January 2009 4:13 AM EST
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Wednesday, 31 December 2008
Altes Jahr - neuer Blog

2008 neigt sich dem Ende zu.

Ist das nicht die Zeit, mit guten Vorsätzen hausieren zu gehen?

Richtig, deshalb will ich mit einem Blog Unwichtiges mitteilen.

2009 soll nach den Voraussagen der Politiker knapp an der Kategorie „Katastrophenjahr" vorbeischrammen. Vielleicht wird es auch ein Volltreffer. Wir werden es bald erfahren.

Auf Wiedersehen im neuen Jahr und viel Glück! 
  

Posted by me at 5:47 AM EST
Updated: Wednesday, 7 January 2009 5:40 AM EST
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